Nachhaltigkeit: Governance - Bedeutung des G in ESG Bewertungen


Was Nachhaltigkeit mit Unternehmens- & Risikokultur zu tun?

Bei den Nachhaltigkeitskriterien für Unternehmensbewertungen ►ESG (Environmental, Social, Governance) stand bisher das "E" - Environmental - für Umweltmaßnahmen im Fokus. Künftig wird die ►Governance (Unternehmensführung) ins Zentrum der Betrachtungen rücken. Das "G" als Motor und Garant für "E" und "S". Dadurch stellen sich Erfolg und gute Reputation gleichermaßen ein. So gelingt der Brückenschlag zwischen Wirtschaft und Ethik. 
ESGEnvironment – Social – Governance. 

 

E wie Environment steht für das Umweltbewusstsein des Unternehmens – beispielsweise nachhaltige oder CO2-neutrale Produktionsverfahren.

S wie Social bezeichnet das gesellschaftliche soziale Engagement eines Unternehmens ebenso wie die vielfältigen sozialen Aspekte des Personalmanagements. 

G wie Governance steht für eine ethisch einwandfreie Unternehmensführung und -kultur. Bei Finanzinstitutionen repräsentiert das G insbesondere die Anforderungen einer „angemessenen Risikokultur“ im Sinne der MaRisk.
 


Die Anforderungen an eine angemessene Governance haben in vielen Bereichen der Finanzwirtschaft durch Direktiven und Regularien deutlich zugenommen. Das G ist der Motor der ESG-Entwicklung.

  • Für Banken hat das Basler Committee on Banking Supervision (BCBS) die 13 ►Corporate governance principles for banks 2015 überarbeitet: 
  • Die BaFin hat sich bei den Anforderungen an eine angemessene Risikokultur in der ►MaRisk- Neufassung vom Oktober 2017 wesentlich an Prinzipien von BCBS 328 orientiert:
  • Die IORP II Directive für EU Pensionsfonds (in Kraft seit Januar 2017) betont die Anforderungen an eine verbesserte Governance und Transparenz der Vorsorgesysteme
  • Die Europäische Kommission hat im Juni 2016 für Unternehmen neue Richtlinien zur ►Offenlegung von nicht-finanzieller Informationen in Jahresberichten beschlossen. Die Firmen sollen insbesondere über ihre ESG-Aktivitäten berichten. Die Kommission hat sich bei diesen Richtlinie an den ►17 UN Sustainable Development Goals und vielen anderen internationalen Nachhaltigkeits-Initiativen orientiert
  • Als Berichtsstandard bietet sich ►GRI 4 an
  • Der Aktionsplan der EU-Kommission vom März 2018 stützt ein nachhaltiges Finanzwesen. Damit soll die Rolle des Finanzsektors gestärkt werden bei der Verwirklichung einer gut funktionierenden Wirtschaft, d.h. bei der Umsetzung von umwelt- und sozialpolitischen Zielen 
  • Bei der Analyse des ESG-Profils börsennotierter Unternehmen wird G zunehmend als ausschlaggebender Faktor erkannt. Aspekte des E und S sind i. A. leichter durch Daten zu erfassen als die Governance-Kultur, die geprägt ist von den Entscheidungsprozessen und der Integrität der Manager

Wie also kann G insgesamt besser „gemessen“ resp. beurteilt  werden?

  • Immer häufiger wird die Antwort im Engagement-Prozess (englisch, hier: Dialog) liegen, also im direkten und offenen Dialog mit den verantwortlichen Managern. Nur so können verlässlichere Einblicke in die Effizienz der Entscheidungsprozesse und in die Integrität des Managements gewonnen werden.
  • Aus dem blossen Vorhandensein eines Ethikkodex kann leider noch nicht auf eine persönliche ethische Grundhaltung und entsprechende Umsetzung geschlossen werden.

Mit unserem   ►Zertifizierungsprozess ermöglichen wir eine belastbarere Beurteilung der Governance.
 


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